Von 1988 bis 1992 und von 2002 bis 2004 saß er schon einmal auf der Böblinger Trainerbank, wurde einmal Meister in der Landesliga, jetzt steigt Fußballlehrer Bernd Hoffmann ein drittes Mal bei den in die Landesliga abgestiegenen SVB-Fußballern ein. Zusammen mit Ayala Fanesi als gleichberechtigtem Partner. Wie es dazu gekommen ist, erklärt er im KRZ-Interview. Herr Hoffmann, was treibt Sie an, mit 69 Jahren noch einmal als Trainer auf dem Platz und an der Seitenlinie zu stehen? Das Alter kann man ruhig weglassen (lacht). Wenn man so wie ich über 30 Jahre dem Fußball als Trainer verbunden ist, will man auch dabeibleiben. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe ich aber aus familiären Gründen alle Anfragen abgelehnt. Da war Fußball zweitrangig, da musste ich andere Prioritäten setzen. Und warum zum dritten Mal bei der SV Böblingen? Eigentlich hatte ich gar nicht mehr vor, irgendwo einzusteigen. In Böblingen habe ich am längsten als Trainer gearbeitet, die SVB hat mir hier im Umkreis schon immer am meisten zugesagt. Ich will jetzt nicht behaupten, die SV Böblingen sei mein Verein, aber der Abstieg aus der Verbandsliga hat auch mir weh getan. Es war also kein Zufall, dass Sie zuletzt fast regelmäßig auf der Tribüne des Böblinger Stadions zu sehen waren. Doch, absolut. Wenn man sich ein Spiel anschauen möchte, ist es naheliegend, nach Böblingen zu kommen. Dass ich jetzt hier wieder als Trainer arbeite, war wirklich Zufall. Ich habe Benedetto Gamuzza (Koordinator der SVB-Fuß- ballabteilung, Anm. d. Red.) beim Kaffeetrinken im Breuninger getroffen. Da hat er mir gesagt, sie hätten jetzt einen Trainer, einen Italiener. Ich habe erst gedacht, es wäre wieder Mario Estasi, aber es ist anders gekommen. Er hat mich aber auch gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, mit dem Neuen zusammen ein Team zu bilden. Es kam dann noch ein Anruf hinterher, und seit vergangenen Freitag ist alles klar. Neu ist also, dass Sie im Team arbeiten, zusammen mit Ayala Fanesi, einem bislang noch unbeschriebenen Blatt. Ihr Eindruck? Gut. Was Fußball angeht, sind wir schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Er hat die Trainer-A-Lizenz, ich bin Fußballlehrer, viel mehr geht gar nicht. Er muss also ebenfalls Ahnung vom Fußball haben, und die hat er. Problem ist derzeit nur ein bisschen die Sprache, weil er noch nicht so lange in Deutschland lebt. Deshalb ist es ihm auch lieber, einen an der Seite zu haben, der ihn in allem unterstützt. Dazu lernt er fleißig. Wie soll die gemeinsame Aufgabe künftig aussehen? Ich werde auf jeden Fall nicht im Vordergrund stehen, das war ich lange genug. Ayala Fanesi übernimmt die Spielerbesprechung und die Aufstellung, beides sprechen wir vorher gemeinsam durch. Wir stehen auch beide an den Trainingsabenden auf dem Platz, können uns damit auf Gruppen- oder Einzeltraining einlassen. Die Trainingspläne und -inhalte werden wir ebenfalls gemeinsam erarbeiten. Am Montagabend wurden Sie der Mannschaft vorgestellt. Das hat sich auch gleich ganz gut angelassen. Ich kenne ja die meisten Spieler, auch die Neuen. Auch der Kader hat künftig ein anderes Gesicht, zusammen mit den eigenen A-Jugendlichen stehen bereits zehn Neuzugänge fest, weitere sollen folgen. Welche Rolle kann die SVB damit in der Landesliga spielen? Wir haben den Jungs gesagt, sie sollen Urlaub machen und den Abstieg abhaken. So bitter der auch ist. Bevor es dann am 3. Juli weitergeht. Ziele werden wir uns erst mal keine stecken, ich denke, die meisten anderen werden uns sowieso zum Favoriten küren, weil wir aus der Verbandsliga kommen. Wichtig wird sein, dass wir so schnell wie möglich eine eingespielte Mannschaft auf den Platz bringen, das geht nicht von alleine. Aber wir haben junge, willige Spieler, die alle Fußball spielen können. Natürlich will die SV Böblingen irgendwann auch wieder zurück in die Verbandsliga.