Am Donnerstagabend trennten sich die Verantwortlichen von Ayala Fanesi, jetzt hat Bernd Hoffmann vorerst allein das Sagen.
„Die Zusammenarbeit zwischen der SVB und Ayala Fanesi kommt aufgrund von Differenzen nicht zustande. Bis auf Weiteres wird Bernd Hoffmann als allein verantwortlicher Trainer die erste Mannschaft betreuen“, Mit dem LizenzInhaber Ayala Fanesi und dem erfahrenen Bernd Hofmann,der in der Vergangenheit schon zweimal auf der SVB-Trainerbank Platz genommen hatte, präsentierten die Verantwortlichen um Dieter Schneider aus dem Vorstandsteam und Sportkoordinator Benedetto Gamuzza ein Duo, das sich im Idealfall absprechen und gleichberechtigt an der Seitenlinie stehen sollte. „Ich habe gehofft, dass das funktionieren könnte“, so Gamuzza. Doch schon nach dem dritten Vorbereitungsspiel und einigen Trainingseinheiten musste er erkennen, „dass diese Konstellation nicht passt“. „Ayala Fanesi ist ein charismatischer und sympathischer Typ, der auch fachlich sehr viel auf dem Kasten hat“, so Benedetto Gamuzza vorsichtig. „Wie es sich dann aber entwickeln würde, war so nicht abzusehen“, vermisste er bei ihm offenbar eine gewisse Teamfähigkeit. Noch vor Beginn der Vorbereitung hatten sich Fanesi und Bernd Hoffmann x-mal zusammengesetzt, über Fußball, mögliche Strategien und Spielformen ausgetauscht. Sogar das entscheidende Relegationsspiel um den letzten freien Platz in der Landesliga zwischen dem SV Nehren und dem SSV Reutlingen II in Belsen hatten sie gemeinsam besucht. „Für mich war von vorneherein klar, dass ich mich eher zurücknehme, ich muss nicht mehr im Vordergrund stehen“, so Hoffmann über das Verhältnis der beiden. Doch mit Trainingsstart hielt sich die Absprache untereinander in sehr überschaubaren Grenzen. Fanesi versuchte seine Vorstellungen durchzudrücken, Einwände oder gegenteilige Meinungen blockte er ab. „Mir wäre wichtig gewesen, auch die vergangene Runde zu analysieren, die Gründe für den Abstieg herauszufinden und in der Trainingsarbeit entsprechende Prioritäten zu setzen“, unternahm Bernd Hoffmann noch einmal einen Versuch. „Warum hat die Mannschaft so viele Tore kassiert? Und warum hat sie am Ende viel zu wenig geschossen?“ Seine Folgerung daraus: „Wir müssten eigentlich das gesamte Abwehrverhalten verbessern.“ Doch danach sah es schon beim zweiten Testspiel überhaupt nicht aus, in Stammheim kassierte die SVB erneut vier Kisten (4:4). Auch beim 2:1 am Dienstagabend in Schönaich traten unterschiedliche Auffassungen zutage. Künftiger Co-Trainer soll möglichst einer mit SVB-Stallgeruch sein Dazu kamen unüberhörbare Kommunikationsprobleme. Ayala Fanesi ist zwar in der kurzen Zeit, in der er hier lebt, auf einem guten Weg, sein Deutsch zu verbessern und auch als Sportlehrer an Gymnasien tätig, sich aber den Spielern gegenüber verständlich zu machen, vor allem in emotionalen Momenten, schien schwierig. „Wir hatten nicht das Gefühl, dass sich das in den kommenden Wochen oder im weiteren Verlauf der Saison grundlegend zum Besseren ändern würde“, so Gamuzza. Und deshalb schien ihm und seinen Mitstreitern ein Ende mit Schrecken das kleinere Übel zu sein als ein möglicher Schrecken ohne Ende. Womit von dem neuen Trainerteam, das den Erfolg zur SVB zurückbringen sollte, erst mal nur Bernd Hoffmann bleibt. „Das war überhaupt nicht mein Ansinnen“, gibt der 69-Jährige ehrlich zu. „Und deshalb müssen wir uns jetzt erst nach einem CoTrainer umschauen, der mithilft. Am liebsten wäre mir einer mit SVB-Stallgeruch“, hat er den einen oder anderen ehemaligen Böblinger Kicker schon im Auge. Nur überstürzen sollte die SV Böblingen dabei nichts, um eine Lösung zu finden, die auch von Dauer ist.
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