Das Interview: Teammanager Andreas Hesse und Betreuer Klaus Rühland von den Böblinger Fußballern haben aufgehört
Getrübte Freude bei den Fußballern der SV Böblingen nach den Feiertagen – trotz Platz zwei beim Herrenberger Hallenturnier und des gerade laufenden, eigenen Turniers am Murkenbach. Teammanager Andreas Hesse und Klaus Rühland, Betreuer der ersten Mannschaft, haben ihre Ämter niedergelegt.
Herr Hesse, wie lange haben Sie sich schon für die SVB engagiert, zuletzt als Teammanager der ersten Mannschaft in der Landesliga?
Das sind bestimmt vier, fünf Jahre. Seit der Krankheit von Thomas Jach habe ich ausgeholfen, erst als Betreuer, dann kamen immer mehr Aufgaben um die Mannschaft herum dazu. Dazu zählte die Werbung, das Stadionheft und das Finanzielle gegenüber dem Hauptverein. Ich war bei den Verhandlungen mit den Spielern dabei, habe auch zusammen mit Oskar Friedrich die Punktspiele auf Video aufgezeichnet – kurz, ich war so etwas wie Mädchen für alles.
Ganz schön lange Liste.
Aber es war mir noch nicht zu viel. Dass ich jetzt aufgehört habe, das hat persönliche Gründe. Mit den Spielern oder dem Verein hat das nichts zu tun.
Da müssen Sie genauer werden.
Ich will es so sagen: Ich musste diesen Schritt machen, damit ich meine eigenen Prinzipien nicht verrate, was den Umgang untereinander angeht. Hart in der Sache, aber immer fair miteinander. Der Zusammenhalt spielt bei mir eine große Rolle.
Was ist denn genau vorgefallen?
Das ist und bleibt intern. Nur soviel: Mann kann jemandem die Meinung sagen, ohne ihn dabei verletzen zu müssen.
Mit Klaus Rühland hat ein langjähriger Betreuer auch den Bettel hingeschmissen, zusammen mit Ihnen. Und ebenfalls eine treue Seele. Aus dem gleichen Grund?
Ja. Es sind im Umfeld verletzende Dinge vorgefallen. Das Team um die Mannschaft wurde nicht so wertgeschätzt, wie ich das für nötig halte.
Ein unumkehrbarer Entschluss?
Unter den derzeitigen Bedingungen sehe ich keine gemeinsame Zukunft, dazu müssten sich bestimmte Verhaltensweisen ändern.
Trotzdem standen Sie während des Hallenturniers am Murkenbach am Zapfhahn, Ihre Frau half bei der Bewirtung mit, und Ihre Söhne gehörten der Turnierleitung an.
Mein Herz schlägt auch weiterhin für Blau-Weiß – und das ist nicht so dahergesagt. Bestimmte Aufgaben werde ich mir aber unter den jetzigen Umständen nicht mehr antun.