VfB Neckarrems Fußball vs SV Böblingen

vs
11. April 2015
Spielstand: 2 - 2

Spielbericht

 0:2 lag sie beim VfB Neckarrems zur Pause zurück, nicht viel deutete auf ein gutes Ende hin. Doch in einer tollen zweiten Halbzeit machte die SVB daraus noch ein 2:2. “Aufgrund der ersten Hälfte müssen wir zufrieden sein”, meinte Trainer Mario Estasi, “auch wenn wir am Ende sogar noch gewinnen konnten.”

Seine Mannschaft, in unveränderter Aufstellung gegenüber den erfolgreichen Auftritten davor, begann selbstbewusst. Sascha Raich legte Christian Mijic den Ball in die Gasse, der ihn aber nicht richtig kontrollieren konnte (7.). Wenig später profitierte auch Ivan Vargas Müller von den Vorbereiterqualitäten des Rechtsaußen, doch der Abschluss war zu harmlos.

Die 15. Minute brachte das vermeintlich stabile SVB-Kartenhaus zum Einsturz. Ein mit viel Schnitt nach innen getretener Freistoß von Asilhan Yildiz rutschte Fabian Schragner über den Scheitel – 0:1. Keine Chance für Florian Mack zwischen den Pfosten. Bei Böblingen war danach der Ofen aus. “Aufwachen”, forderte Estasi lautstark von außen – doch das Mittagsschläfchen hielt an. Neckarrems ließ Ball und Gegner laufen, die Gäste rannten nur noch hinterher. Dass es auch in der 40. Minute nur 0:1 hieß, war der Neckarremser Abschlussschwäche zu verdanken, ehe ausgerechnet Fabian Schragner, zuletzt immer einer der Besten, ein zweites Mal patzte. Gegen den in der Winterpause von Oberligist Freiberg zurückgekehrten Pascal Hemmerich, der den Böblingern mit seiner Robustheit richtig weh tat, blieb er nur zweiter Sieger, obwohl er als Erster am Ball war, die Flanke war kein Problem für Ali Cetin – 0:2.

Ein Glück, dass wenig später Halbzeit war und das Spiel nach der Pause von vorne begann. Das Böblinger Plus im neuen Jahr: Estasi kann reagieren, die gut gefüllte Ersatzbank gibt das her. Und er setzte auf fast totale Offensive. Mit Tim Schwaiger kam ein weiterer Angreifer für Verteidiger Faruk Korkmaz, Luca Wöhrle ging als Zehner ins Mittelfeld, Sascha Raich sollte zusätzlich von hinten Dampf machen. Alles Maßnahmen, die fruchteten. Vor allem Wöhrle glänzte in der Spielmacherrolle. “Wenn er den Ball hat, macht er auch was draus”, weiß sein Trainer, was er an ihm hat.

Nach einem Wöhrle-Freistoß herrschte zum ersten Mal Alarmstufe eins im VfB-Sechzehner (46.), nach einer Ecke zwang wieder Wöhrle VfB-Keeper Rodrigues zu einer Glanzparade, den Abpraller köpfte Ivan Vargas Müller an den Pfosten (48.). Das wäre der schnelle Anschlusstreffer gewesen. Böblingen blieb dran. Einen Wöhrle-Freistoß lenkte Rodrigues gerade noch über die Latte (58.), nach einer Ecke spitzelte Lukas Zweigle aus kurzer Distanz den Ball neben das Tor (60.), und als wieder Wöhrle Christian Mijic mit einem Zuckerpass allein auf die Reise schickte, drosch der den Ball vorbei (66).

Wöhrle bereitet das 1:2 prima vor, Kunstschütze Cakmak trifft zum 2:2

“Nach diesen vielen vergebenen Chancen habe ich fast nicht mehr an eine Wende geglaubt”, gestand Mario Estasi ein. Doch ans Aufgeben dachte keiner. Und einen Trumpf hatte er noch auf der Bank: Hakan Cakmak. Doch zunächst war noch einmal Luca Wöhrle an der Reihe: Seinen Pass genau in die Schnittstelle der Neckarremser Viererkette nahm Ivan Vargas Müller auf, machte es besser als vorher Christian Mijic – 1:2 (70.). Und in der 78. Minute legte sich Hakan Cakmak den Ball zum 23-Meter-Freistoß zurecht, zwirbelte ihn genau in den Winkel – 2:2. Ein Tor vom Allerfeinsten. Doch die Aufholjagd hatte Kraft gekostet, die Böblinger waren platt. Und Neckarrems antwortete mit fast schon wütenden Angriffen. In der 83. Minute hatte Hemmerich die Entscheidung auf dem Fuß, aber Florian Mack klärte zur Ecke. Aufatmen bei den Gästen.

“Das war das fünfte Spiel ohne Niederlage und für die Moral unheimlich wichtig”, freute sich Mario Estasi zusammen mit seinen Spielern. Allerdings weiß auch der Trainer: “Die Gegner werden nicht leichter, und wir brauchen noch viele Punkte.” Genau elf sind es bis jetzt im neuen Jahr. “Genau so viele wie in der ganzen Vorrunde”, hat Dieter Schneider aus dem Vorstandsteam nachgerechnet. “Diesmal haben wir nur fünf Spiele dafür benötigt, keine 15.”

SV Böblingen: Mack (1,5), Frölich (1,5), Zweigle (2), Mijic (2,5/88. Obeyapwa), Vargas Müller (1,5), Paetzold (2), Korkmaz (3/46. Schwaiger 2), Schragner (2,5), Knoll (3/64. Cakmak 1,5), Wöhrle (1,5), Raich (1,5).Tore: 1:0 (15. Eigentor) Schragner, 2:0 (40.) Cetin, 2:1 (70.) Vargas Müller, 2:2 (78.) Cakmak.Schiedsrichter: Lochner (Forchtenberg).Zuschauer: 150.Bewertung: 1 = starke Leistung, 2 = Licht und Schatten, 3 = schlechter Tag.
 

 

 

 

Aufstellung

8. Cakmak, HakanTor
9. Vargas Müller, IvanTor

Auswechslungen