Wie gut ist Fußball-Landesligist SV Böblingen wirklich in dieser Saison? Aufschluss darüber werden auf jeden Fall die nächsten beide Spiele gegen den SV Zimmern und beim VfL Nagold geben. Entweder die Böblinger mischen danach weiter oben mit oder sie schauen sich die Spitze aus gebührender Entfernung an.

SV Böblingen – SV Zimmern
“Jetzt freuen wir uns erst einmal auf Zimmern, Nagold ist noch in weiter Ferne”, sagt SVB-Trainer Thomas Siegmund über die innerhalb von sieben Tagen anstehenden Schlagerspiele gegen den Dritten und beim Tabellenführer. “Das haben wir uns erarbeitet. Wobei ich eine auch für die Zuschauer ansehnliche Partie erwarte, bringt der Gegner am Sonntag doch viel Qualität mit.”

Was er über den SV Zimmern weiß? “Dass er in gelben Trikots spielt”, so Siegmund mit einem Lachen, “sonst eher wenig.” Auf jeden Fall hat er große Parallelen mit seiner eigenen Mannschaft ausgemacht. “Wir sind seit neun Spielen ungeschlagen, der Verbandsliga-Absteiger aus Zimmern hat die ersten beiden Spiele verloren, seither achtmal nicht mehr. Wir liegen nur einen Punkt auseinander, die Torverhältnisse von 22:12 und 22:11 unterscheiden sich auch nur geringfügig.” Ein Unterschied besteht allerdings doch – und der bereitet dem SVB-Coach einiges Kopfzerbrechen: “Zimmern kann aus dem Vollen schöpfen, wir dagegen sind personell ziemlich gebeutelt.”

Wobei sich die Situation seit dem 1:0 gegen Gechingen sogar noch einmal verschärft hat. Denn jetzt fällt auch Rechtsverteidiger Christian Krämer, vor der Runde vom MTV Stuttgart gekommen, mit einer Entzündung am Fuß aus. Dejan Djordjevic hat nach seiner in Wittendorf erlittenen Stauchung noch kein einziges Mal trainiert, dass sein Name zuletzt dennoch auf dem Spielberichtsbogen stand, hatte eher symbolischen Charakter. Ante Jurkic, nach seiner zweijährigen Zwangspause (Kreuzbandriss) erst wieder fit geworden, muss wegen eines Meniskusrisses möglicherweise schon wieder unters Messer, dasselbe Schicksal droht Mert Kizilagil (Leistenbruch). Antonio D’Urso (Bänderriss) fällt sowieso noch eine Weile aus, Mert Köse, Damir Kasapi und Torhüter Lucas Engel standen zuletzt ebenfalls nicht zur Verfügung. Genau wie Daniel Knoll, der seinen Infekt inzwischen auskuriert hat, aber voraussichtlich erst nächste Woche wieder ins Training einsteigen wird.

Womit sich die Mannschaft am Sonntag fast von alleine aufstellt. “Wir werden schauen, ob wir Spieler aus der zweiten Mannschaft oder der U19 dazunehmen”, lässt Siegmund durchblicken. “Und dann wird es darauf ankommen, dass wir dennoch die nach wie vor vorhandene Qualität auf den Platz bekommen.” Ob er angesichts des überschaubaren Kaders schon jetzt an einen Nachschlag in der Winterpause denkt? “Das ist mir noch zu weit weg”, hat Thomas Siegmund mit der aktuellen Situation genug zu tun. Sicher rechnen kann er dann mit Tim Kühnel, Rückkehrer vom FC Gärtringen, dessen Wechselsperre im Januar abläuft. Und für einen weiteren Israeli – mit Mahmoud Manna hat die SVB bisher ja gute Erfahrungen gemacht – sollte bis dahin die Spielberechtigung ebenfalls vorliegen.

Offen ist dafür noch die Personalie Daniel Fredel. Der Futsal-Nationalspieler ist seinerzeit mit der SV Böblingen in die Verbandsliga aufgestiegen und nach seinem abgeschlossenen Studium in Köln wieder zurück in heimatlichen Gefilden. Zuletzt war er ein paar Mal Trainingsgast am Silberweg. “Eine zeitnahe Entscheidung ist zu erwarten, es gilt aber noch einiges abzuklären”, so Siegmund. “An meiner Einschätzung, dass ich mich über seine Rückkehr zu uns sehr freuen würde, hat sich jedenfalls nichts geändert.”