2:1 – U15 holt 3 Punkte gegen den VfB Stuttgart
Es kommt ja nicht so häufig vor, dass sich eine Böblinger Jugendmannschaft in einem Punktspiel mit dem VfB Stuttgart duelliert. Dass die SVB dabei auch noch als Sieger vom Platz geht, dazu muss man in der Historie sicherlich weit zurückblättern. Zwar war in dieser Oberligapartie der jahrgangsjüngere Bundesliga-Nachwuchs der Gegner, doch dies soll die Leistung des Teams nicht schmälern. Der Sieg stand allerdings bis zum Schlusspfiff auf Messers Schneide. „Das Spiel hätte keine fünf Minuten länger dauern dürfen“, schnaufte Trainer Daniel Fredel nach dem Schlusspfiff ordentlich durch.
Pünktlich zum Anpfiff vor knapp 150 Zuschauern erstrahlte die Sonne bei kühlen Temperaturen über dem Böblinger Stadion. Dass es in dieser Partie aufgrund der Tabellensituation um fast mehr als drei Punkte ging, war zu Beginn offensichtlich. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab und wirkten in ihren Offensivaktionen eher gehemmt. Die erste Torchance der Partie gehörte den Gästen aus Stuttgart, der Kopfball strich aber denkbar knapp am Böblinger Gehäuse vorbei (11.). Dies diente der SVB anscheinend als Weckruf, denn sie kam anschließend besser in die Partie. „Fußballerisch war das dann richtig gut. Unser Führungstreffer war auch überragend herausgespielt“, urteilte Fredel über die Szene als sich Dennis Traub und Timao Winz auf dem rechten Flügel durchkombinierten und dessen genau getimte Flanke Erind Zogu am langen Pfosten einnicken konnte (15.). Auch danach blieb die SVB spielbestimmend, kam in der eher ereignislosen ersten Spielhälfte aber zu keinen weiteren wirklichen Torszenen. Stattdessen konnten die Gäste während dieser starken SVB-Phase den Ausgleich erzielen, als ein VfB-Stürmer nach einer Hereingabe zentral vor dem Tor freistehend vollenden konnte (27.).
Im zweiten Spielabschnitt übernahmen die Stuttgarter mehr und mehr die Initiative. In der 42. Minute stand der SVB das Glück zur Seite, als ein Kopfball nach einer Freistoßflanke von der Unterkante der Latte wieder ins Feld zurücksprang. Der VfB ließ den Ball nun besser laufen, die Böblinger kamen kaum mehr in die Zweikämpfe und so erarbeitete sich der Bundesliga-Nachwuchs seine Feldüberlegenheit. Doch in diese Drangphase schlugen diesmal die Böblinger mit einem Tor zu. Erind Zogu setzte sich links durch und seine Hereingabe fand vor dem Tor den kurz zuvor eingewechselten Tasos Leonidis, der zur 2:1-Führung vollendete (46.). „Was nach dem Führungstreffer in unseren Köpfen los war, kapiere ich nicht. Wir sind nur noch nach hinten gerannt“, sah Fredel danach seine Elf jedoch fast ausschließlich in der Defensive und vermisste die engagierte Vorwärtsverteidigung. Eine Zeitstrafe überstand die SVB zwar unbeschadet, doch hauptsächlich bei gegnerischen Standardsituationen war als SVB-Fan Luft anhalten angesagt. „Die sind doch alle kleiner als wir“, schüttelte Fredel nur den Kopf. „Unsere Einwechselspieler waren viel zu schnell kaputt“, verstand auch Erick Odhiambo nicht, dass zum Schluss von der Bank keine Entlastung mehr kam. Eine Schrecksekunde mussten die Böblinger Trainer zudem noch überstehen. Nach einer weiteren Freistoßflanke schob der VfB-Stürmer den Ball jedoch am langen Pfosten vorbei, so dass es bis zum Schlusspfiff beim 2:1 blieb und sich die SVB in der Tabelle bis auf einen Punkt an den VfB Stuttgart heranarbeiten konnte. „Hauptsache wir haben gewonnen. Das waren drei ganz wichtige Punkte“, freute sich Fredel zwar über das Ergebnis, wird mit der Mannschaft über ihre Leistung aber sicherlich nächste Woche noch reden.
Schließlich steht am kommenden Samstag mit der Auswärtspartie beim drei Plätze hinter der SVB platzierten FC Radolfzell das nächste richtungsweisende Spiel an. Von dieser weiten Auswärtsfahrt sollte das SVB-Team nämlich nicht mit leeren Händen heimkommen.
(Matthias Traub)