Ein Doppelschlag kurz nach der Pause brach der SV Böblingen in der Fußball-Landesliga, Staffel III, bei Spitzenreiter FC Holzhausen das Genick. War die erste Halbzeit noch ordentlich, ließ sich die Elf von Trainer Thomas Siegmund nach dem Wechsel zu leicht ausspielen und verlor verdient mit 0:4.
Ein klares Ergebnis, doch nach einer klaren Angelegenheit sah es zunächst nicht aus. Auch wenn FC-Torjäger Janik Michel nach 80 Sekunden schon das 1:0 auf dem Fuß hatte, war die SVB ein ebenbürtiger Gegner. Die Spielanteile waren ausgeglichen, die Gäste hatten sogar ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld. Allerdings blieben die Spitzen stumpf, konnten die Bälle nicht festmachen oder verhedderten sich in Zweikämpfen. Und wer seine wenigen guten Chancen nicht nutzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er am Ende mit leeren Händen dasteht. Davon gab es zwar nicht viele, aber dafür zwei, die zu Toren hätten führen müssen. Endrit Syla hämmerte den Ball nach acht Minuten an die Latte, ehe er Dejan Djordjevic (27.) bediente. Doch die lange Verletzungspause war dem Stürmer anzumerken, er fand in FC-Keeper Kevin Fritz seinen Meister. “In der ersten Halbzeit waren wir auf Augenhöhe”, erkannte auch SVB-Trainer Thomas Siegmund an der Seitenlinie.
Ein langer Ball der Holzhauser reichte jedoch aus, um die SVB ins Schwimmen zu bringen. Michel, der möglicherweise leicht im Abseits stand, zog auf und davon, seine Hereingabe köpfte Pascal Schoch an die Latte. Michel konnte den Abpraller behaupten und wurde von Simon Lechleitner gelegt – Elfmeter. Den übernahm Michel selbst und verlud Philip Matz – 1:0 für die Hausherren. “Beim Elfmeter stellen wir uns etwas dumm an, ob es davor Abseits war, ist egal”, so Siegmund. Fast hätte Michel erhöht, doch im Fallen schoss er drüber. Und dann erwischte der Führende der Torschützenliste freistehend den Ball nicht richtig (41.).
Doppelschlag nach der Pause bricht Böblingen das Genick
In den ersten Minuten nach der Pause diktierte ebenfalls Holzhausen das Geschehen. SVB-Keeper Philip Matz rettete per Fußabwehr gegen Fabio Pfeifhofer, der den Ball mit der Brust doch noch über die Linie bugsierte. “Extrem bitter”, haderte Siegmund Davon kaum erholt, verlängerte Riccardo Spataro eine Ecke zum ehemaligen Unterhachinger Drittliga-Spieler Schoch, der zu seinem 22. Saisontor einköpfte. Die Böblinger waren verunsichert, leisteten sich zu viele einfache Abspielfehler und gingen auch nur noch halbherzig in die Zweikämpfe. Holzhausens Umschaltspiel kam immer besser zur Geltung, teilweise in Perfektion vorgetragen mit nur einem Ballkontakt. Als sich Lechleitner verschätzte, markierte Michel (73.) sein 27. Saisontor. Einziger Unruheherd bei den Böblingern blieb Endrit Syla. Kurz nach der Pause sah er, dass Fritz zu weit vor seinem Kasten stand – vorbei. Bei seinem Freistoß aus gut und gerne 30 Metern musste sich der Holzhauser Schlussmann (66.) mächtig strecken. Pech hatte Mert Kizilagil (60.), als er in letzter Sekunde von Spataro geblockt wurde. Und als er schon zum Jubeln (65.) ansetzte, entschied der Schiedsrichter auf Handspiel.
Hätte allerdings Holzhausen seine Chancen konsequenter genutzt, wäre die Niederlage noch höher ausgefallen.
SV Böblingen: Matz, Lechleitner, Mayer, Djordjevic (68. Bushaj), Knoll, Kizilagil, Matovina, Syla (78. Baumeister), Frölich (78. Esteves), Sener, Dodoli. Tore: 1:0 (31. Foulelfmeter) Michel, 2:0 (50.) Pfeifhofer, 3:0 (52.) Schoch, 4:0 (73.) Michel. Schiedsrichter: Kurz (Wiernsheim). Zuschauer: 120

Quelle: Kreiszeitung Böblingen