Das Spiel hatte noch nicht richtig begonnen, da lag die SVB gegen FSV 08 Bietigheim-Bissingen bereits im Hintertreffen. Nach einer Freistoßflanke kamen die Gäste zum Führungstreffer (2.). „Das hat sich bereits beim Aufwärmen angedeutet. Schon da hat die richtige Spannung gefehlt“, war Trainer Ahmet Üstün allerdings nicht sonderlich überrascht. Danach agierte die Böblinger U17 zwar feldüberlegen, brachte die gegnerische Defensive jedoch nie in richtige Bedrängnis. Zu ungenau im Passspiel, zu statisch im Positionsspiel und zu wenig Tempo bei eigenem Ballbesitz stellte die Bietigheimer Defensive vor keine nennenswerten Probleme. Die Bietigheimer lauerten ihrerseits auf Konter, die sie aber auch nicht zum Abschluss brachten. So blieb es in einer eher niveauarmen Partie bis zum Halbzeitpfiff ohne eine weitere gefährliche Torchance. „Wir haben das frühe Gegentor gut weggesteckt, aber der Gegner hat es uns auch nicht leicht gemacht“, zeigte Üstün Verständnis für den Halbzeitrückstand.
Nachdem aus dem Spielgeschehen wenig ging, musste eine Standardsituation für den Böblinger Ausgleich herhalten. Ismet Ajredini schoss kurz nach Wiederanpfiff einen Freistoß aus 18 Metern überlegt an der schlecht postierten Mauer vorbei ins Netz (44.). Doch auch danach neutralisierten sich beide Teams weitgehendst. Erst nach einer Stunde nahm die Begegnung Fahrt auf und es gab Aktionen in beiden Strafräumen. Erst wurde Ismet Ajredini zentral vor dem Tor im letzten Moment vom Ball getrennt, dann brachte er zu wenig Druck hinter seinen Kopfball. Auf der Gegenseite blockte Dean Boughanmi einen vielversprechenden Schuss am Elfmeterpunkt und Torspieler Tom Gerlach zeichnete sich im Eins-gegen-eins aus. Dazu landete ein Bietigheimer Schuss auf der Oberkante des Böblinger Gehäuses. In den letzten fünf Spielminuten blies die SVB dann zur Schlussoffensive und hätte hier durchaus noch den Lucky Punch setzen können. Nach Flanke von Timao Winz setzte Angelo di Stefano seinen Kopfball vom Fünfereck am langen Pfosten vorbei. Die größte Chance zum Siegtreffer bot sich dann nochmals Ismet Ajredini. Timao Winz setzte sich an Grundlinie durch, passte in die Mitte, doch Airedini fand aus kurzer Distanz im Bietigheimer Torspieler seinen Meister (80.). „Ich kann dem Team heute keinen Vorwurf machen, außer dass wir den entscheidenden Treffer nicht gemacht haben. Da fehlte einfach die Geilheit auf das Tore schießen“, wusste auch Üstün, dass an der Effektivität vor dem gegnerischen Tor weitergearbeitet werden muss.
(Matthias Traub)