Ein wahres Offensivspektakel, wenigstens in der 1. Hälfte, erlebten die Zuschauer bei der B-Junioren Verbandsstaffelpartie SV Fellbach gegen SV Böblingen.

Mit dem ersten Torschuss erzielte die SVB gleich die 0:1-Führung. Mats Schrade schlenzte den Ball fast von der Grundlinie sehenswert in die Maschen (2.). Gleich danach hätten die Böblinger ihre Führung eigentlich ausbauen müssen. Nach einem abgefälschten Schuss scheiterte Dennis Traub aus spitzem Winkel am gegnerischen Torspieler, danach bremste dessen langes Bein Angelo di Stefano im letzten Moment aus, als dieser allein vor ihm auftauchte. Wie aus heiterem Himmel kam dafür Fellbach durch einen Sonntagsschuss aus fast 30 Metern zum Ausgleich (14.). Doch die Böblinger hatten prompt die richtige Antwort. Erst scheiterte Angelo di Stefano aus aussichtsreicher Position am Fellbacher Schlussmann. Doch als Darius Romanyuk eine Flanke von Dennis Traub über die Linie bugsierte, war er machtlos – 1:2 (16.). In beiden Abwehrreihen herrschte auch danach weiterhin Tag der offenen Tür. Innerhalb von elf Minuten drehte Fellbach das Spiel wieder zu seinen Gunsten. Das Muster war dabei immer das gleiche. Nach einem einfachen Ballverlust im Spielaufbau der SVB hatte jeweils ein Fellbacher Stürmer freie Bahn. So stand es nach einer halben Stunde 4:2 für die Gastgeber. „Wir bekommen immer wieder Tore nach leichten Fehlern“, verzweifelte Trainer Ahmet Üstün. Aber auch die Böblinger hatten dazwischen immer wieder hochkarätige Chancen. So vergab Angelo di Stefano nach Flanken von Dennis Traub und Jonathan Schmitz zweimal freistehend. Erst Ismet Ajredini konnte fünf Minuten vor dem Pausenpfiff auf 4:3 verkürzen. Er schob den Ball von der Strafraumgrenze überlegt ins lange Eck. Auch Böblingens Schlussmann Marcel Schäufele musste mehrfach eingreifen, so dass zur Halbzeit durchaus noch mehr Tore hätten fallen können.

In der zweiten Hälfte schienen beide Mannschaften zuerst mal ihre Defensivreihen schließen zu wollen, so dass die Partie verflachte. Die Fellbacher bekamen dies jedoch deutlich besser hin. Vom Böblinger Angriffsschwung war im gesamten zweiten Durchgang nichts mehr zu spüren. „Ich hatte in der zweiten Halbzeit nicht mehr das Gefühl, dass da noch was geht“, spürte Üstün die Niederlage schon früh. Erst recht nicht, als Fellbach noch zu zwei weiteren Treffern zum 6:3-Endstand kam (51., 68.). „Kurz zusammengefasst: In der ersten Hälfte zu fehlerbehaftet, in der zweiten zu ängstlich“, war Üstun nach dem Schlusspfiff dann auch bedient.

(Matthias Traub)