Im zweiten Spiel der Landesstaffel war die Böblinger U16 bei der ausschließlich aus Spielern des älteren Jahrgangs bestehenden TSG Tübingen zu Gast. Trotz Führung und starker zwischenzeitlicher Aufholjagd standen die Jungs am Ende allerdings mit leeren Händen da. Nach der 4:3-Niederlage bleibt die Erkenntnis, dass in Angriff und Abwehr in entscheidenden Situationen noch zu viele Fehler gemacht werden.
Von Beginn an waren die Böblinger sichtlich bemüht, Struktur ins Spiel zu bringen. Die Räume im Mittelfeld wurden gut verdichtet, der Gegner immer wieder frühzeitig abgefangen und das eigene Angriffsspiel über die Flügel forciert. Der Lohn folgte nach einer Viertelstunde. Bei einer weiten Flanke von Timao Winz nutzte Ismet Ajredini die Schlafmützigkeit der TSG-Abwehr und netzte zur 0:1-Führung ein. Doch die Freude währte nicht lange. Bereits wenige Minuten später spielten die Gastgeber schnell durchs Mittelfeld in die Schnittstelle der Abwehrkette und die folgende Hereingabe wurde zum Ausgleich genutzt. Danach bemühten sich die Tübinger hauptsächlich darum, den Böblinger Spielfluss durch ihre körperliche Überlegenheit zu unterbinden und mit weiten Bällen zum Erfolg zu kommen. Dies gelang in der 31. Minute. Nach einem Stellungsfehler der SVB-Verteidigung kamen die Tübinger zur 2:1-Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff wären die Böblinger fast zum Ausgleich gekommen. Doch den Volleyschuss von Bedirhan Emen und den folgenden Nachschuss von Dennis Traub aus spitzem Winkel konnte der TSG-Keeper entschärfen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam die SVB zunächst gar nicht ins Spiel und zeigte große Unsicherheiten in der Defensive. Folgerichtig nutzen die Tübinger nach zwei vergebenen Großchancen ihre dritte Möglichkeit zum Ausbau der Führung. Kurz vor dem Strafraum wurde der TSG -Spieler nicht unter Druck gesetzt und konnte seelenruhig schießen – 3:1 (47.). Doch durch einen Doppelschlag kam die SVB zurück. Bünyamin Bakacs nahm den Ball nach einem abgewehrten Tübinger Eckball Mitte der eigenen Hälfte auf, setzte sich am Anspielpunkt willensstark bei einem Pressschlag durch und hatte plötzlich freie Bahn aufs Tor. Den herauslaufenden Keeper überwand er mit einem gefühlvollen Schlenzer aus 25 Metern (57.). Bereits zwei Minuten später der Ausgleich. Darius Romanyuk drang von links in der 16er ein und vollendete überlegt ins lange Eck zum 3:3. In der Folgezeit hätten die SVB-Jungs ihre Aufholjagd eigentlich nur noch krönen müssen. Gegen die nun völlig verunsicherten Gastgeber kamen kurz nacheinander Bedirhan Emen (61.) und Darius Romanyuk (63.) jeweils frei vor dem Torspieler zum Abschluss, vergaben jedoch beide den möglichen Führungstreffer. Anstatt das Spiel für sich zu entscheiden, kam es, wie es so oft kommt. Ein zögerliches Abwehrverhalten auf dem Flügel, fehlende Konsequenz am eigenen Fünfmeterraum und die Böblinger lagen wieder mit 4:3 im Hintertreffen (65.). Die SVB probierte anschließend nochmals alles, um zumindest einen Punkt zu retten. So kam Bedirhan Emen nach einem Tübinger Missverständnis frei von der Strafraumgrenze zum Abschluss. Doch sein Schuss verfehlte das Ziel ebenso wie der Versuch von Adnan Rastoder aus der Distanz (78.).
„Wir kassieren einfach zu viele Gegentore. Dazu kommt noch unsere schlechte Chancenverwertung, die uns schon seit der Vorbereitung begleitet. Deswegen verlieren wir solche Spiele“, fasste Coach Nermin Loncaric die Partie treffend zusammen.
(Matthias Traub)