Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt dauerte es im Nachholspiel eine ganze Weile, bis beide Mannschaften auf Betriebstemperatur kamen und die Zuschauer zum Mitfiebern brachten. Wenigstens diejenigen Zuschauer, die Zutritt zum Sportgelände erhalten hatten. Fünf Stunden vor Spielbeginn erklärte die gastgebende TuS ihren Sportplatz nämlich ziemlich willkürlich zur 2G+ Zone, so dass alle, die neben ihrem Job am Mittwochnachmittag keine Gelegenheit hatten, sich zusätzlich zu ihrer Impfung noch testen zu lassen, eben draußen bleiben mussten, während in der danebenliegenden Gaststätte ganz normal 2G galt.
In der 18. Spielminute kamen die Ergenzinger zu ihrer großen Chance zur Führung. Doch Torspieler Ognjen Trudic konnte seinen Schnitzer mit einem großartigen Reflex gerade noch selbst reparieren. Im Gegenzug beging dann der TuS-Keeper einen Stockfehler, doch diesen konnte die SVB nicht nutzen. Gleich danach tauchte Ertugrul Asma am Fünfereck allein vor dem Keeper auf, allerdings vergab auch er. Die SVB war nun gegen die zweikampfstarken Gastgeber überlegen und erarbeitete sich einige Möglichkeiten, die den Kasten der Gastgeber aber meist nicht ernsthaft in Gefahr brachten. Trotzdem wäre eine SVB-Führung in dieser Phase verdient gewesen, ehe sich das Spiel in den letzten zehn Minuten vor dem Pausenpfiff wieder ausgeglichener gestaltete.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schien sich das Blatt zunächst eher Richtung Ergenzingen zu wenden. So verpasste ein TuS-Stürmer eine scharfe Hereingabe am langen Pfosten nur denkbar knapp (43.). Doch mitten in diese Überlegenheit erzielte die SVB ihre 0:1-Führung. Asma fasste sich aus gut 20 Metern einfach mal ein Herz und sein Schuss schlug wie an der Schnur gezogen im Dreieck ein (48.). Nun mussten die Ergenzinger weiter aufmachen und die SVB hätte die Partie bei den sich jetzt bietenden Konterchancen frühzeitiger entscheiden können. Meist wurden sie jedoch unsauber zu Ende gespielt. „Manchmal waren wir einfach auch zu egoistisch“, benannte Trainer Daniel Fredel ein weiteres Problem. Zwar hätte Angelo Di Stefano bei seiner Großchance in der 60. Spielminute den Deckel drauf machen können, doch auch Ergenzingen blieb vor allem nach Eckbällen gefährlich. Einen möglichen Ausgleich vergab ein TuS-Stürmer, als er allein vor dem Tor knapp vorbei schob (74.). „Bis zum 2:0 war es richtig eng“, zitterte Fredel nicht nur vor Kälte. Dieser erlösende Treffer fiel dann kurz vor dem Schlusspfiff. Endlich wurde ein Konter zielstrebig abgeschlossen. Aus der Mitte heraus schickte Bedirhan Emen auf der rechten Seite Dennis Traub auf die Reise. Dessen Hereingabe verpasste Asma in der Mitte zuerst. Doch Bünyamin Bakacs erlief sich den Ball, passte ihn erneut in die Mitte und diesmal vollendete Asma zum 0:2 (78.). Das Spiel war entschieden. „Nach den Ergebnissen der letzten Wochen hat uns zu Beginn vielleicht etwas das Selbstvertrauen gefehlt. Am Ende haben wir heute aber sicherlich verdient gewonnen“, freute sich Fredel mal wieder über drei Punkte.
Aufgrund der Platzsituation in Böblingen findet das kommende Heimspiel der U17 gegen Olympia Laupheim am Sonntag, 28.11. um 11.30 Uhr auf dem Kunstrasen in Dagersheim statt.
(Matthias Traub)